Samstag, September 30, 2006

Österreich wählt



Das ist eigentlich alles, das ein braver Österreicher, der sich rechtzeitig um eine Wahlkarte bemüht hat, zum Wählen braucht. Naja ein Zeuge ist auch noch von Nöten, aber der findet sich in Bukarest ziemlich leicht. Wir sind noch nicht sicher, ob wir uns morgen zur Botschaft begeben und es dort erledigen oder ob wir gegenseitig unsere Stimmabgabe bezeugen. Die Botschaft kümmert sich netterweise darum, dass die Stimmzettel rechtzeitig dort sind, wo sie hingehören, hat aber morgen leider ziemlich kurze Öffnungszeiten. Wir werden sehen.

Freitag, September 29, 2006

Der Frankophoniegipfel ist aus

Leider ist der Frankophoniegipfel ziemlich spurlos an mir vorüber gegangen, da alle Informationen und Ankündigungen nur in Rumänisch und Französisch verfügbar waren und soweit reichen meine Sprachkenntnisse definitiv nicht.

Das einzige, was mich wirklich direkt betroffen hat, war der Verkehr. Das angekündigte Riesenverkehrschaos hat sich eigentlich in Grenzen gehalten. Beamte und Schulkinder hatten frei und so haben denke ich viele Bukarester die Chance genützt und Ferien gemacht. Zusätzlich wurden aus dem ganzen Land 1.600 Polizisten nach Bukarest geholt, die nicht nur für Sicherheit sondern auch für flüssigen Verkehr sollten. Da wir heute einen Bekannten zum Flughafen gebracht haben, ein paar Bilder von der Fahrt - man muss dabei bedenken, dass heute der große Abreisetag war.





An den Straßen-laternen in den großen Haupstraßen Bukarests sind überall Fahnen montiert.













Jandamerie und Polzei regeln den Verkehr


















Für die hohen Gäste hat man in eigens Spuren auf der Straße zum Flughafen abgesperrt.









Und im Stau kann man auch wunderliche und seltsame Dinge bestaunen. Heute: ein roter Dacia mit ROSA (!!!) Plüschsitzen.

Donnerstag, September 28, 2006

Rumänien und die EU

Also jetzt ist es offziell und amtlich. Rumänien und Bulgarien treten mit 01.01.2007 der EU bei.

Die Freude darüber war zumindest in Bukarest nicht übermäßig, alle scheinen irgendwie mit dem Frankophoniegipfel beschäftigt zu sein und diese Benachrichtung nur unter ferner liefen wahrzunehmen. Rumänienreisende können berichten, dass in der EU Schlange am Flughafen oder Grenzübergang schon seit Monaten mehr Rumänen als sonstige Landesvertreter zu finden sind. Sie fühlen sich schon sehr europäisch.

Und sie sind mißtrauisch. Was wird die EU bringen? Notwendige Verbesserungen, gewiss. Aber auch höhere Preise. Und davor haben die meisten Angst. Denn in vielen Fällen ist das Einkommen jetzt schon knapp und reicht nur für das tägliche Leben. Selbst kleinste Erhöhungen würden viele in eine Krise stürzen. Oder werden die Löhne doch mit steigen?

Und überhaupt mit dem Geld ist das so eine Sache, einige Rumänen sind doch tatsächlich der Ansicht, mit der EU käme auch der Euro. Ob da nicht noch ein böses Erwachen folgen wird?

Dienstag, September 26, 2006

Netzfundstück: Michael Jackson in Bukarest

Ich bin beim Surfen durch Zufall auf dieses Video gestoßen. Michael Jackson hat glaube ich 1996 ein großes Konzert hier gespielt und bei dieser Gelegenheit natürlich auch den Parlamentspalast besucht.

Wer schon eine Führung durch dieses Monstrum gemacht hat wird den einen oder anderen Raum wiedererkennen. Viel Spass!

Michael Jackson in Bukarest

Montag, September 25, 2006

In eigener Sache: Stöckchenspiel

Soo lang blogge ich ja noch nicht, daher freue ich mich, dass ich heute endlich realisiert habe: mich hat ein Stöckchen getroffen - danke Conny ;-)

Also auf gehts:

warum bloggst du?
Weil ich die lieben Daheimgebliebenen über mein Leben in Rumänien aufklären und am Laufenden halten will

seit wann bloggst du?
Seit ich in Rumänien bin also seit Mitte Mai 3006.

warum lesen deine leser deinen blog?
Weil sie wissen wollen, was ich so in Bukarest treibe, wenn ich mich wiedermal eeeewig lang nicht melde

welche war die letzte suchanfrage, über die jemand auf deine seite kam?
Total langweilig: Blog Bukarest

WM-songs auflistung 2006
*g* is schon nicht mehr aktuell

welcher deiner blogeinträge bekam zu unrecht zu wenig aufmerksamkeit?
welcher bekam genug?

dein aktueller lieblings-blog?
Die Riesenmaschine

welchen blog hast du zuletzt gelesen?
Connys - sonst wüsste ich ja nix von meinem Stöckchenglück

Wieviele Feeds hast du im Augenblick abonniert?
0 - bin mit mir und Bukarest wirklich genug beschäftigt. Und manchem Blogs verdienen es einfach, regelmäßig in ihrer ganzen Pracht bestaunt zu werden

an welche vier blogs wirfst du das stöckchen weiter und warum?
an meinen Schatz: damit er auch wiedermal was in seinen Blog schreibt
an Andi : weil er in Ungarn in einer ähnlichen Situation wie wir in Rumänien ist
an Gasometrist: weil ich so up to date bleibe, was sich in den Wiener Gasometern tut
an Christoph: weil mir das was er schreibt viiiiel zu techniklastig is ;-)

@ die Getroffenen: das Ganze ist ein Stöckchenspiel mit Tracking, Infos gibts da, meine ID auf Anfrage.

Fotos von der Fahrt Bukarest Wien

Am 15. September haben ein Freund und ich es gewagt und sind von Bukarest mit dem Auto nach Wien gefahren. Insgesamt haben wir 15 Stunden gebraucht, davon ca 10 in Rumänien, 1 an der rumänisch-ungarischen Grenze und den Rest bis Wien.

Der Beginn von Bukarest nach Pitesti ist Autobahn durch eine eintönige Ebene. Dafür kommt man schnell vorwärts. Auf dem Weg nach Sibiu erheben sich links und rechts langsam die Kapaten.



Und ungefähr auf der Hälfte des Weges von Pitesti nach Sibiu wird es dann besonders schön, dann man folgt dem Verlauf eines Flusses, in dem sich die Berge spiegeln.

Selbst bei der Fahrt durch die Dörfer kann man im Hintergrund immer die Berge sehen.

Die schönste Stelle in diesem Tal: der Fluss macht eine Biegung und die Straße folgt ihm.

Auf dem Weg nach Arad werden die Berge wieder niedriger.

Am Schluss sind es nur mehr Hügel neben der Straße, dafür aber wirklich malerisch.


Nach Arad gings weiter zur rumänisch-ungarischen Grenze, wo wir die gewonne Stunde (Zeitverschiebung) auch gleich wieder "verwartet" haben. Nach ca 50 km ungarischer Bundesstraße fuhren wir bei Szeget auf die Autobahn auf und konnten so bis Wien quasi durchfahren. Ein anstrengender Trip, vor allem die Fahrt durch Rumänien sollte man nicht unterschätzen, der sich aber doch gelohnt hat.

Sonntag, September 24, 2006

Târgovişte

Târgovişte liegt nordwestlich von Bukarest, etwa 70 Kilometer entfernt. Das Bemerkenswerte an diesem 100.000 Einwohner - Industriestädchen sind nicht die üblichen Plattenbauten oder die Pferdefuhrwerke auf der Straße sondern die Geschichte dieses Ortes. In Târgovişte wirkte unter anderem Vlad Tempes (der Pfähler - Vorbild für Dracula) denn bis 1659 Târgovişte die Hauptstadt der Walachei. Heute kann man noch die Ruinen des alten Fürstenhofes bestaunen.

Und auch ein etwas neueres geschichtsträchtiges Ereignis spielte sich hier ab. Das Ehepaar Ceauşescu wurde hier nach seiner Ergreifung hingerichtet.

Hier einige Fotos:

Das Bukarester Tor war in alten Zeiten der Zugang zur Stadt für all jene die aus dem Südosten anreisten.









Vom sogenannten Sunsettower aus verkündeten die Wachen dass wegen der einbrechenden Dämmerung die Stadttore geschlossen werden. Dieser Turm kann von den Besuchern erklommen werden und ermöglicht einem einen wunderbaren Rundblick.









Ein Blick vom Turm aus auf die Ruine. Im Hintergrund kann man die Fürstenkirche erkennen.









Dreht man sich auf dem Turm etwas, sieht man deutlich, dass die Ausläufer der Kapaten von der Stadt nur einen Steinwurf entfernt sind.








Zurück auf dem Boden kann man die Ruine ganz genau erkunden. Vieles lässt noch auf die alte Pracht schließen wie zum Beispiel diese Treppe.

Freitag, September 22, 2006

Vorbereitung für den Frankophoniegipfel in Bukarest

Nächste Woche findet der Frankophoniegipfel in Bukarest statt. Schon seit einigen Wochen wird wild diskutiert, welche Auswirkungen auf den Straßenverkehr die Ankunft der ca. 4000 Teilnehmer haben wird. Mittlerweile wurde bekannt, dass einige wichtige Hauptverbindungen (unter anderem vom Flughafen ins Stadtzentrum) nur beschränkt befahrbar sein bzw überhaupt gesperrt werden.

Das Rahmenprogramm für den Gipfel soll von zahlreichen Künstler gestaltet werden. Geplant sind unter anderem Konzerte und Theateraufführungen.

Donnerstag, September 07, 2006

Curtea Veche

Im Süden des alten Handelviertels von Bukarest liegt etwas verdeckt die Ruine des alten Fürstenhofes (Curtea Veche). Nur ein Teil ist heute noch erhalten, die vorhanden Mauerreste wurden stellenweise mit neuen Ziegeln aufgefüllt, damit man sich besser vorstellen kann, wie es in früheren Zeiten wohl gewesen sein muss.

Gleich daneben steht das älteste noch erhaltene Gebäude Bukarests: die Verkündigungskirche. Sie wurde aus Stein und Ziegeln erbaut und hat ein wunderschönes Eingangstor. Innen drinnen schücken Ikonenmalerien aus verschiedenen Jahrhunderten die Wände und Decken. Alte Frauen gehen von Ikone zu Ikone, beten und küssen bestimmte Stellen. Eine sehr feierliche Stimmung herrscht in der ganzen Kirche, man wird sofort davon erfasst.